JÜRGEN HUBER im SCHAUfenster

»Lise soll am besten gleich die ganze Welt … «

PM – Zur Ausstellung im SCHAUfenster:

Jürgen Huber ist ein seltsamer Geist.

Er stammt aus „einfachen“ Verhältnissen, also auf ehrlich Deutsch, aus einer Arbeiterfamilie, aus einer echten. Trotz der so genannten einfachen Verhältnisse ist er ein ganz schön komplizierter Mensch oder vielleicht besser ein komplexer, vielfältiger Künstler geworden. Er schreibt und malt. Der von Jürgen Huber überaus geschätzte Maler-Kollege Wolfgang Grimm, auch dieser Mitbegründer des legendären KunstvereinGRAZ in Regensburg sagte ein mal über ihn: „Wie kann so ein intellektueller „Hirni“, so aus dem Bauch heraus gemalte Bilder hinkriegen?“ Das weiß er wohl selber nicht, der Autodidakt Jürgen Huber, aber er hat einfach kindliche Freude am Malen und am Bilder entdecken. Überall sieht er etwas, Gestalt(en), eine, viele Geschichten. Genau so sind auch diese 24 Blätter entstanden, die in Waldsassen nun erstmals, als Weltpremiere gezeigt werden. Huber hat mehr als 100 Ausstellungen in vielen Ländern absolviert. – Zwei Dutzend Blätter, mehr hätten im Schaufenster keinen Platz gefunden. Die Geschichte heißt: „Lise soll am besten gleich die ganze Welt …“ Eine süffisante Anspielung an Greta Thunberg, die junge schwedische Aktivistin? J.H.: „Ja, sicher auch eine mögliche Assoziation. Aber geben wir Erwachsenen im Moment nicht arg viel Verantwortung ab, geben wir nicht ein bissl die Welt auf, um uns selber zu finden? Nach dem Motto, wer nur noch allein sich findet, wird sicher die Welt verlieren. Müssen wir in unserer immer radikaleren Selbstverwirklichung nicht auch noch mal für andere, für anderes da sein?“ Da spricht wohl auch der erfahrene Kommunalpolitiker, der er bis April 2020 als Umweltbürgermeister in Regensburg war.

Jürgen Huber: „Ich bin so dankbar, dass die wunderbar zielstrebige Susanne Neumann mich zu Ihrem Badehaus-Kunstverein geholt hat und dass ich nun etwas neues, gerade frisch entstandenes aus meinem Experimente-Atelier in Schönsee, an der böhmischen Grenze, im Schaufenster in der Prinzregent-Luitpoldstraße herzeigen darf. Warum? Wahrscheinlich ist Waldsassen, das heisst die Bibliothek der Basilika der Ort meiner jugendlichen Kunst-Initiation gewesen. Der Ur-Ort meiner Selbstermächtigung zum Künstler, vermutlich, und zwar ganz im Sinne der Pop-Kultur. Das ist ja zugleich ein politisches Statement. Selbstermächtigung, Entrepreneurship und Gemeinschaft, das schliesst sich für mich nicht aus.“

Der Bilder-Reigen ist wie ein souveränes Bilderbuch aufgebaut, wie ein Comic mit Texten, die aber von den Bildern abgeleitet sind und nicht wie Illustrationen anders rum. Für Groß und Klein, Männer und Frauen, Schwarze, Rote und Grüne. Kinder jedenfalls, meint Huber, haben ihr eigenes Verständnis, oft jedenfalls. Die Bilder entstehen im hedonistischen „gesteuerten Zufall“, also ganz wie Picasso wohl mal sagte, die Bilder kommen ganz von allein zu ihm. Dennoch merkt man die Erfahrungen, die Huber sechs Jahre im ehrwürdigen Regensburger Rathaus als Berufspolitiker sammeln konnte. Die Texte dominieren dennoch nicht die collagierten Bilder im Format DIN A 3. Der freien Interpretation der Betrachter*innen vor dem Schaufenster sind kaum Grenzen gesetzt. Nur die der eigenen Einbildungskraft vielleicht.

Huber: „Die Kunst mache nicht ich allein, nicht komplett, richtig vollständig werden die Bilder erst, wenn die Betrachter*innen sie sich im eigenen Kopf und im Herzen angeeignet haben.“

Die Ausstellung wird (vielleicht) mit einer Finissage Mitte März abgeschlossen.

SCHAU ma mal.

JÜRGEN HUBER im SCHAUfenster

»Lise soll am besten gleich die ganze Welt … «

Jürgen Huber zeigt im SCHAUfenster vierundzwanzig verspielte Collagen der Bildergeschichte »Lise soll am besten gleich die ganze Welt … «, die allen nötigen politischen Ernst mit künstlerischem Humor verbinden und so

Kontingenzraum für Betrachter*innen schaffen. 

Mit dieser Ausstellung stellt der Verein BADEHAUS MAIERSREUTH e.V. das neue Vorstandsmitglied Jürgen Huber vor. Huber, geboren 1954 in Altenstadt an der Waldnaab, Verlagsgründer, Schriftsteller, Kunstaktivist, Politiker, Poet und Maler.

Ort: SCHAUfenster des Kunstprojektes BADEHAUS in der Prinzregent-Luitpoldstraße 3, 95652 Waldsassen

Dauer: Anfang Februar bis Mitte März 2021.

Das SCHAUfenster ist täglich ab 18:00 Uhr bis 22:00 Uhr beleuchtet.

Wir freuen uns vorsichtig auf eine Finissage Mitte März!